Was
ist denn so toll an FirstClass?
Aus heutiger
Sicht ist FirstClass so etwas wie ein Vorläufer von E-Mail,
Usenet, World
Wide Web, IRC und FTP.
Das stimmt natürlich nicht so ganz.
Aus damaliger Sicht war FirstClass Anfang bis Mitte der 90er Jahre
die Weiterentwicklung von textbasierten Mailboxsystemen und Verbünden
wie Mausnetz, Z-Netz und Fido. Das stimmte natürlich nicht
so ganz.
Läßt man aber die technischen Aspekte beiseite und wirft
einen Blick auf die Menschen, die die genannten Kommunikationsformen
nutzen bzw. genutzt haben, geht die Formel auf: Wer heute per E-Mail,
WWW
etc. kommuniziert, hat (oder hätte) es gestern mit FirstClass
getan und vorgestern mit Maximus oder Fido.
Dabei markiert FirstClass den Endpunkt der Entwicklung zentralserverorientierter,
also nicht permanent vernetzter, Systeme. Die Funktionen E-Mail,
Chat, Dateitransfer und Forum sind in einer einzigen komfortablen
und graphisch orientierten Software zusammengefaßt. Aufgeblasene
Protokoll-Overheads,
die die Bandbreite überfordern, existieren genauso wenig wie
die Notwendigkeit rechenintensiver Umsetzungen wie HTML-on-the-fly,
weshalb ein FirstClass-Forum schon 1995 mit einem der damaligen
Rechner und Modems wesentlich schneller war, als es heute ein HTML-Forum
per DSL ist. Ein Internet-Zugang ist für die Einwahl nicht
nötig, sondern die Verbindung zum Server wird direkt per Modem,
ISDN oder über das lokale Netzwerk hergestellt. Dieser Umstand
bestimmt auch den hohen "Freizeitwert" des Systems: Zu
einer Zeit, da man sich als Privatmensch kaum einen Internetzugang
leisten konnte, boten die meist gebührenfreien FirstClass-Server
(gezahlt werden mußten lediglich die Telefongebühren
für die Verbindung) eine ernstzunehmende und unkomplizierte
Alternative für die Online-Kommunikation.
Das Internet in seiner heutigen Form hat allerdings gründlich
mit den FirstClass-Servern und -Verbünden aufgeräumt.
Obwohl auch heute noch viele FirstClass-Server eingesetzt werden,
vor allem für die interne Kommunikation in Firmennetzen (hier
geben die hohe Hacker-Sicherheit und einfache Administration des
Systems den Ausschlag), steht so gut wie keiner davon mehr dem Freizeitnutzer
mehr offen - mit wenigen Ausnahmen. In Deutschland gibt es noch
etwa 30 Server mit "Mailbox"-Charakter. Einer davon -
der einzige im Raum Düsseldorf - ist die OR*BIT.
[nach
oben]
Warum
eigentlich "die" OR*BIT und nicht "der" OR*BIT?
Jaaa...
das ist nun mal so. Na gut, die Erklärung ist nicht so toll.
Versuchen wir es noch einmal: Wenn man in der alten, alten Zeit
von Kommunikationsforen-Servern sprach, dann hießen die auf
englisch BBS (Bulletin Board System) und auf altneudeutsch nicht
etwa Server, sondern Mailbox. Und eine Mailbox ist in der deutschen
Sprache nun mal weiblich.
[nach
oben]
Okay.
Und wozu ist die OR*BIT heute noch gut?
Prinzipiell
bietet die OR*BIT auch heute noch dieselben Funktionen und Möglichkeiten
wie eh und je. Da aber fast alle der Faktoren, die ein BBS interessant
machen, vom Publikumsverkehr abhängen, der heute hart bei null
liegt, ist die Box in dieser Funktion mittlerweile so gut wie tot.
Einzige Ausnahme: Die Konferenzgruppe des PublicCity-Mailboxverbundes,
in dem die OR*BIT seit dessen Gründung 1996 Mitglied ist, bietet
Macintosh-Benutzern immer noch einen der kompetentesten Expertenkreise
rund um ihren Computer. Ansonsten wären noch die tagesaktuell
eingehenden ots-Newsticker zu erwähnen, die in täglich
rund 120 Meldungen Nachrichten zu verschiedensten Interessengebieten
zur Verfügung stellen.
Aber zum interessantesten Nutzen der OR*BIT ist mittlerweile die
unschlagbare Offenheit für verschiedene Kommunikationsprotokolle
geworden: Abgesehen vom FirstClass Client, der für Macintosh,
Windows und MS-DOS den komfortabelsten Zugang zum System darstellt,
kann man die OR*BIT auch mit jedem VT100-Terminalprogramm (das vom
C-64 bis hin zur Unix-Workstation für jedes Betriebssystem
verfügbar ist) anwählen und nutzen. Zusätzlich ist
die OR*BIT in der Lage, jegliche übertragene Datei im Format
des sendenden Betriebssystems zu speichern. Somit entfällt
sowohl die Notwendigkeit, Dateien für die Übertragung
zu codieren, als auch die Gefahr, beim Download durch Inkompatibilität
Datenmüll zu erhalten.
Weiterhin bietet die OR*BIT die Möglichkeit, Abgleichvorgänge
zu vordefinierten Zeitpunkten zu starten (oder zu "schedulen",
wie man auf Neudeutsch sagen würde). Die notwendige Software
stellen wir Ihnen kostenlos zur Verfügung. Falls Sie also nicht
über eine Internet-Standleitung verfügen, stellt dies
die kostengünstigste Möglichkeit dar, uns nachts per ISDN
Dateien zu übermitteln und gleichzeitig von uns bereitgestellte
Dateien zu empfangen.
[nach
oben]
Na
gut. Ist das nicht alles saumäßig kompliziert?
Nee,
wirklich nicht... die Installation der Client-Software gestaltet
sich wesentlich einfacher als etwa die Einrichtung eines Internet-Zugangs,
und die Benutzung des Systems ist so intuitiv, daß die meisten
Benutzer die benötigten Funktionen ohne Anleitung sofort finden.
Der Server präsentiert sich ähnlich wie die heimische
Festplatte - nur etwas verspielter:
Genau.
Wie sieht die Sache eigentlich aus?
Hier
ein paar Screenshots, die die Benutzeroberfläche zeigen. Mac-Benutzer
dürften sich gleich zuhause fühlen, aber auch Windows-User
werden sich nicht fragen müssen, auf welchen Knopf sie denn
nun drücken müssen.
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